@ Inselbauer
Bezüglich des Ekels vor den „Kammeraden“, muss ich sagen, daß ich Ihre Position teulweise recht gut nachvollziehen kann. Sehen wir uns mit „dem harten blick“ unsere Szene an:
Auf „konservativen Gesprächsabenden“ finden wir verkniffene Trudchen im geblümten Kleid und verteilte Verschwörungspamphlete im Selbstverlag, Greisen – ähm Seniorenstudenten der Geschichte, die Russland von der Flanke angegriffen hätten und schließlich die emsigen Kommunalen von der CDU, den Vertriebenenfunktionären, die im Kleinen Gutes wirken wollen und sich in diesem Forum auf nen schönen Bärenfang treffen.
Über die Burschenschaften brauche ich kein weiteres Wort zu verlieren, man wär so gern Ostmärker, faselt von Iniurien drölften Grades deretwegen man sich im dunklen Forst in Ungarn oder Tschechei (ja, da liegt hinter jeder Fichte ne Duelleiche…) auf Atombombe kontrahhieren müsste. Die sich zu charakterlich wertvollen Mensdchen erziehen wollen und wegen des unordlichen Posteingangsordner stundenlang und satzungswälzend übereinander zu Gericht sitzen?
Ja, und dann die Bundeswehrtypen – ja dienen ist schön, den wahren Wert des Wortes dienen haben sie voll Glück je mehr begriffen, je sinnloser der Befehl – nicht Soldaten, nur Behörde, aber voller Vorfreude auf den Grausamkeit, die man täte, wenn man könnte und schon vorher beim täglichen Dummf..ck kann.
Oh ja, die ach so schlimmen Dumpfnazis natürlich nicht vergessen – welcher noch so wohlgesinnter deutscher Ehrenmann glaubt ernsthaft, in diesem unsren Land man mit Schiedskommission und Kommunalwahlkleben schaffe man die „Revolution“, denn drunter gehts nun wirklich nicht.
Die Familienväter, die uns allen, uns Versagern vorleben, wie man in der heutigen Zeit sein Glück und Deutschlands Rettung schafft – die ehrenhaften, die Offiziere, die Kenner der Materie, die von Ehre reden und keine Gelegenheit auslassen auswärts essen zu gehn, was bei drei nicht auf dem Baum ist
Die Pidioten, die unser Land so doll lieb haben, daß sie sich vom Heilen Land der Auserwählten so gern die Erlaubnis dazu holen würden – schade aber auch. Die Distanzierer und Stadtkewitze, die Ostundmitteldeutschenvereiniger, die Arbeitskreise und IBuZe …
Ja, da verkriecht man sich doch lieber in seiner Bibliothek und raunt von Spengler, Faschismusschönheit und vita Contemplativa… Aber bitte mit Stil, fortiter in resoaveinmodo und die weißen Handschuh bitte nicht vergessen! Welch ein Schwanengesang, da muaß ich schbein, ich brauche meinen Eimer…
Das schlimmste aber ist die Grausamkeit und ist sie noch so Möchtegern und noch so laut das Pfeifen im Walde. Die Absoluten, die Liberärsten, die Hartesten und Härtesten – ja, die Zukunft wird toll für uns, der Mensch ist ein Wolf und das ist gut und demnächst können wir ja alle beweisen, was für virile Alphatierchen wir sein werden, wenn die Zeiten erst mal so recht schön hart sind…
Das Schöne an der Zukunft ist, daß wir alle darin leben müssen…
M.L.: Truer words were never spoken, oder: „We are all interested in the future, for that is where you and I are going to spend the rest of our lives.“ (Criswell)